Der Berliner Dialekt, ooch als Berlinerisch (Berlinisch), Berliner Jarjon oda umjangssprachlich Berliner Schnauze bezeichnet, iss die Mundart Berlins. Dabei iss die Stadt die "Zentrale" eenes Dialektjebietes, wat sich vom südlichen Mecklenburg-Vorpommern über Brandenburg bis nach Sachsen-Anhalt und ins nördliche Sachsen zieht. Natürlich weist die Mundart, wie ooch andere Dialekte, rejionale Nuancen uff. Ooch in der Stadt jibt et Unterschiede. So haben sich unterschiedliche Wörter und Ausdruchsweisen in den östlichen und in den westlichen Stadtbezirken entwickelt. Sprachwissenschaftler bezeichnen Berlinerisch übrijens als Metrolekt, da et in eena Stadt als Mischung unterschiedlicha Mundarten als Stadtsprache entstanden iss.

Zujejebenermaßen iss der Berliner Dialekt jerade in seiner "Zentrale" die letzten Jahre nen bissken dünne jeworden. Wie alle anderen deutschsprachijen Dialekte ooch, iss er durch die Hochsprache zurückjedrängt worden. Jründe hierfür sind vor allem die Medien, die natürlich uff Hochdeutsch sind und die "Dialektflucht", die insbesondere in den westlichen Berliner Stadtbezirken seit den 1970er Jahren ihre Wirkung zeigt. "Kind, wenn de wat werden willst im Leben, hör uff zu berlinern!" Mit diesa Bejründung wurde so manch eena Jöre die anjestammte Mundart sojar von den Eltern vaboten.

Der vastärkte Zuzug nach Berlin spielt natürlich ooch ne Rolle. Wobei sich hier ne jewaltije Chance ufftut. Schließlich iss Berlinerisch erst durch die villen zujewanderten entstanden. So dampft der "Sprachenschmelztiejel" Berlinerisch jerade heutezutage uff Hochtouren. Jede Menge türkisch und arabischstämmijer Berliner, Süd- und Osteuropäer sowie Zujezogene aus deutschsprachijen Landen bereichern den Dialekt und ma kieken, wat eenes Tajes davon im Berliner Jargon einjeflossen iss.

Berlinerisch lebt, trotz alledem. Wer sich ma uff www.berliner-dialekt.de umkiekt, wird die Vielfalt und den Facettenreichtum die der Dialekt bietet, kennenlernen!

Nu kieken war erst eenmal in de Jeschichte zurück:


Ursprünglich war dit Jebiet vom heutijen Berlin slawischet Siedlungsjebiet. Im Zuje der Osterweiterungen vom "Heilijen Römischen Reich deutscher Nation", kam et mehr und mehr unta den Einfluss vom Nieder- und Mitteldeutschen. 1237 wird die Stadt Berlin erstmals urkundlich awähnt. Ab dem 13. Jahrhundert kommt et denn zu untaschiedlichen Zuwanderungswellen wie zum Beispiel aus Flamen. Der Fläming, ne Region südlich von Berlin, ainnert daran bis heute vom Namen her. Damit vabunden kam et denn zu ersten deutlichen Vaänderungen der Umjangssprache.

Seither kam et zu eena Reihe von Zuwanderung. So floss vor allem dit Französisch durch den Zuzug der Hujenotten um 1700 und die Besetzung Berlins durch Napoleons Truppen (1806-1813) in. Typische Worte, die aus dem Französischen einjeflossen sind, sind zum Beispiel: blümerant, Bulette (Boulette), Portemonnaie (Portmonee) und Trottoir.



Durch den Zuzug villa, vor allem osteuropäischer Juden (ab ca. 1700 iss eene dauerhafte jüdische Bevölkerung in Berlin ansässich), floss Hebräisch (bzw. Westjiddisch) ins Berlinerisch in, wie zum Beispiel: Ische, meschugge oda Tacheles.

Aus dem Rotwelsch, umjangssprachlich ooch "Gaunerdeutsch" jenannt, kommen Worte wie zum Beispiel: Kaschemme, Kohldampf oda Polente.

Latein floss mit Worten wie: Animus, intus oda Moneten in den Berliner Jarjon ein.

Weitere Einflüsse entstammen dem Polnisch, Russisch und Tschechisch (im Bezirk Neukölln jibt et heute noch dit "Böhmische Dorf", welchet 1737 von böhmischen Jlaubensflüchlingen jegründet wurde).

Parallelen weeßt dit Berlinerisch mit Niederländisch uff. So z.B. im jesprochenen "ee" in Wörtern wie Beene, oda Meesta, oda beim "oo" wie z.B. ooch. Ähnlich ebenfalls dit berühmte Berliner ick, (niederländisch "ik"). Dit liecht an die bereits awähnten einjewanderten Flamen und der jemeinsamen niederdeutschen Sprachjrundlage.

Vawandtschaften jibt et ebenso zum Kölsch, dem Kölner Dialekt. Kölsch iss zwar viel älta als Berlinerisch, doch hat die Stadt am Rhein mehrere Einwanderawellen, teils aus jleichen Jebieten alebt. Mehr dazu jibt et uff berlintypisch .

In der jüngsten Jeschichte seit 1945 entwickelte sich, bedingt durch die Teilung Berlins, in den westlichen und östlichen Bezirken dit Berlinerisch teils unterschiedlich. Wie anfangs schon jeschrieben, hielt im damalijen Westteil der Stadt dit Hochdeutsch Einzuch und et kam zu eenem vastärkten Bevölkerungswechsel. Ooch hier haben andere Sprachen Spuren hintalassen, wenn ooch bei weitem nich so präjend wie in früheren Zeiten. So jibt et vaeinzelt Worte, die aus der Zeit der Allierten stammen. Hier iss der Spandau-Dollar nen jutet Beispiel. Deutsch-türkisch iss seit den 1970er uff Berlins Strassen zu hören. Ma kieken, wat eenes Tajes davon im Berlinerisch wieder zu finden iss...!

Im Ostteil der Stadt hielt sich der Berliner Dialekt wesentlich bessa. Berlinerisch war als "Arbeetasprache" in der DDR anjesacht und wurde von allen gesprochen. Ooch fanden ne Reihe von DDR spezifischen Worten wie zum Beispiel: Broila, Koofhalle oda Rennpappe, Einjang in den Sprachjebrauch. Seit 1990 hat denn in den östlichen Bezirken ebenfalls der Trend zum Hochdeutsch injesetzt.

Artikel uff und zum Thema Berlinerisch finden sich ooch unta: